Bildung für Große

In den Wintermonaten war die Kita Wukaninchen nicht nur Ort für die Aktivitäten der Kinder, sondern ebenso für Erwachsenen-Bildung. Eltern, Nichteltern, Pädagog_innen aus Biesenthal und Umgebung kamen zu unterschiedlichen Themen zusammen. Mal gab es praktische Angebote wie das Bauen von Seilspielelementen oder dem Erproben des Theaterspiels. Ein anderes Mal gab es eher theoretischen Input, beispielsweise ein lebendiger Vortrag zur kindlichen Sexualität, über gesunde Ernährung oder über die Unterstützung der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern – alle mit sehr anregenden Diskussionen. Oder es fanden Veranstaltungen statt, an denen sich Theorie und Praxis ständig abwechselten, wie beim Naturmentoring oder dem Forschen zu Umweltfragen. Immer gab es einen anregenden Austausch zwischen den Teilnehmenden. Die Teilnehmerzahlen schwankten von Thema zu Thema, wobei jedoch mindestens 8 Interessierte pro Veranstaltung anwesend waren und maximal 23.

In der zweiteiligen Theaterspiel-Reihe ging es zuerst um einfache Möglichkeiten gestalterisch und spielerisch Figuren lebendig werden zu lassen und mit ihnen in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen. Es gab viel Möglichkeit für das Praktische, wodurch die Berührungsängste recht schnell wechselten zu einer begeisterten Teilnahme. Im zweiten Teil war der Fokus auf dem Theater in der Kiste, mit welchem die Flachfiguren eine weitere Anwendungsmöglichkeit erhielten. Es konnte gleich etwas für den praktischen Einsatz für lebendiges Geschichten erzählen in der Kita und zu Hause mitgenommen werden. Besonderer Schwerpunkt lag hierbei unter anderem im Verwenden von Natur oder Recyclingmaterialien zum Bauen und Gestalten. Hierbei wurde das Bewusstsein für vorhandenes und die Umformungs- und Umnutzungsmöglichkeiten gestärkt.

Im Vortrag zur kindlichen Sexualität konnten einige Vorurteile durch wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt werden. Es war ein Thema, was Eltern, Nichteltern und Erzieher sowie Erzieherinnen gleichermaßen interessierte. Im Fall der Kita Wukaninchen gab diese Bildungsveranstaltung außerdem den Anreiz ein sexualpädagogisches Konzept zu integrieren. Selbstbewusste Kinder, die von Beginn an Unterstützung erfahren und im Bewusstsein aufwachsen, sich einbringen zu können und ernstgenommen zu werden, sind die wichtigste Prävention vor sexuellen Übergriffen.

Dem Thema „Gesunde Ernährung“ wurde mit Ergebnissen aus wissenschaftlichen Untersuchungen eingeführt. Schon nach kurzer Zeit gab einen lebendigen Austausch zwischen den Teilnehmenden, der immer wieder mit interessanten Details von der Referentin ergänzt wurde. Hier gab es weit mehr Interesse von Eltern als von den Pädagog_innen.Bei der Veranstaltung zu den Seilspielelementen wurde die Gartenfläche der Kita genutzt. In mehreren Gruppen aufgeteilt konnten sich die Teilnehmenden nach kurzer Zeit  gegenseitig einen aufregnden Kletterparcours gestalten. In der Kita Wukaninchen wurde gleich am nachfolgenden Tag das neu Gelernte zur Freude der Kinder ausprobiert.

Bei dem Thema Naturmentoring gab es Einblicke in die sogenannte Wildnispädagogik. Praktische Übungen brachten den Teilnehmenden die Kunst des Fragenstellens (statt Antworten zu geben) näher. Des weiteren konnte hier etwas über die energetische Strukturierung des Tagesablaufes in der Kita und für die Nachmittagszeit mitgenommen werden. Grundlage hierfür war der Energiefluss in natürlichen Systemen, der ebenso in Beziehung mit den Jahreszeitenrhythmen steht.

In einer weiteren Veranstaltung wurde anhand verschiedener Erfahrungsberichte der Referentin diskutiert und reflektiert, wie wir wirklich hilfreich für die Kinder sein können, um sie in ihrer Persönlichkeitswerdung zu unterstützen. Dabei wurden Muster bei den Erwachsenen deutlich, die die Entfaltung des Kindes einschränken oder negativ beeinflussen können. Kerninhalt war die Auseinandersetzung mit sich selbst, um starke, kreative und aktive Kinder zu fördern, die positiv und achtsam mit sich und ihrer Umwelt umgehen.

 

Mehrere Teilnehmende wurden zur weiteren Auseinandersetzung mit den Themen motiviertt, so dass aus den Inputveranstaltungen weitere individuelle Bildungsgeschichten entwickeln werden.